Vor ein paar Wochen war ich bei einem Zahnarzt. Der angefangene Post hat es nie online geschafft. Dann müsste ich jetzt nicht so viel erklären.
Also, Kurzfassung.
Bub vier Wochen alt, Füllung aus Backenzahn bricht teilweise aus. Zahnarzt des Vertrauen 50 Minuten entfernt. Zwei Freundinnen haben neuen Zahnarzt im Ort getestet und waren zufrieden, also Entschluss gefällt: Füllung austauschen, das schafft auch der. (Entspannter für Mutter und Kind).
Termin ausgemacht, hingegangen, Röntgen.
Uiuiui. 3 Füllungen zu tauschen und zwei Zysten oberhalb der Schneidezähne.
– Wie, Zysten?
Naja, Zysten. Harmlos, aber müssen entfernt werden, quasi sofort, OP notwendig.
– Und wie geht das mit dem Stillen?
Gar nicht, Sie werden abstillen müssen, weil Antibiotikum- und Schmerzmitteleinnahme.
(Es folgt ein Nervenzusammenbruch meinerseits, vor dem wildfremden Mann. Er sagte „abstillen“ und mir schossen die Tränen in die Augen, die mir gleich danach sturzbachartig über meine Wangen geronnen sind.)
Er bekommt wohl Angst vor mir, denn plötzlich habe ich noch ein paar Monate Zeit. Aber selbst die erscheinen mir bei einem fünf Wochen alten Kind zu wenig.
Noch immer heulend verlasse ich die Praxis. Ich beruhige mich zu Hause, als ich beschließe erst mal gar nichts zu machen.
Rede mit der Kinderärztin, die meint, auf keinen Fall abstillen. Es gibt ein Antibiotikum, das man in der Stillzeit nehmen kann. Ich rede mit der Apothekerin, die ist nicht ganz so dafür, aber theoretisch sei es möglich.
Ich gehe mit diesem Wissen zu Füllungstauschtermin, bekomme aber keine richtige Antwort, nur ein Grummeln. Beginne den Mann zu hassen.
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Heute ein Termin beim Zahnarzt meines Vertrauens. Um die Sache mit dem Stillen zu besprechen.
Höre aber ganz etwas anderes. Er meint, er kenne die Zysten.
– Aha?
Die sind sicher schon ein paar Jahre da.
– Aha?
Seit dem letzten Röntgenbild hat sich überhaupt nichts verändert und er würde sie genau so lassen wie sie sind, solange ich keine Beschwerden habe.
– Aha.
Ich verlasse erleichtert die Praxis. Um Minuten später Zweifel zu bekommen. Die Freundin (erfahrene Ex-Zystenträgerin) meint, noch nie davon gehört zu haben, dass die drinnen bleiben können. Theoretisch könnten sie ja bösartig werden.
– Na toll.
Es geht ja auch gar nicht darum, sie für ewig drinnen zu lassen (auch wenn ich mich nicht um den Eingriff reiße, aber ich mag das nicht JETZT machen lassen, wenn es nicht sein muss).
Was sich ja wieder mal bestätigt hat.
Ist das nicht bei leider jedem Arzt so? Egal worum es geht, ob Gyn, Zahnarzt, Hautarzt, HNO, Allgm. Mediziner > du wirst immer unterschiedliche Meinungen hören. Das kostet Zeit, Energie und Geld und letztendlich ist man verunsicherter als vorher. Bescheuert… Bleibt nix, als seinem Gefühl zu vertrauen, so blöd das jetzt klingen mag. Macht es dir Angst und fühlst du dich extrem unwohl bei dem Gedanken, die Zysten noch ein Weilchen drinnen zu lassen, sie aber in der Zeit einfach genauer unter Beobachtung zu lassen?
Da hast Du wohl recht – ich habe gerade festgestellt, ich bin offensichtlich noch nie so krank gewesen, dass bei mir je eine zweite Meinung nötig gewesen wäre.
Meine Schwachstelle sind die Zähne. Und die Muttermale – aber sind die mal entfernt, kann der nächste Arzt nichts mehr drüber sagen. 😉
Bleiben nur die Zähne.
Nein, eigentlich habe ich kein Problem sie noch drinnen zu lassen. Waren ja anscheinend schon lange da. Eigentlich…
(Andererseits natürlich die Angst, dass, im harmlosesten Fall, die Zähne ausfallen, nur weil ich noch ein paar Monate warten wollte.)
Ich hab im Moment das Problem mit zwei Muttermalen. Manche sagen besser gleich raus, weil da könnte was entstehen. Der andere sagt, drinnen lassen & beobachten. Was jetzt? 😦
Ich bin normalerweise keine Memme, aber vor Zahnärzten hab ich den Horror… Vor meinem Umzug hatte ich eine super Ärztin im 2., ist aber halt schon 5 Jahre her, dass ich da war. Die war auch menschlich super. Bei so was kann ich nämlich ein kleines Sensibelchen sein… Wenn du Interesse hast, lass es mich einfach wissen.
Ich habe nach unserem Umzug die Erzieherinnen im Kindergarten nach einer Zahnarztempfehlung gefragt und bin to-tal zufrieden. Weißheitszähne können drin bleiben, auf meine andern Probleme wurde auch super eingegangen, die Kinder sind super gern hingegangen. Vielleicht auch mal im Kindergarten fragen? Ansonsten – auf jeden Fall noch eine weitere Meinung einholen und ruhig bleiben.
Bin gerade dabei mich umzuhören. Nummer 1 war aber schon die Empfehlung von drei Bekannten – und vielleicht ist er auch ein guter Zahnarzt. Aber menschlich fühle ich mich dort absolut unwohl. Sowohl durch ihn als auch die Empfangsdame. Möchte dort nicht mehr hingehen.
DAS Gefühl kenn ich, das hatte ich bei diversen Orthopäden. Ich fühlte mich mit meinen Problemen und denen der Kinder einfach nur AA = absolut abgefertigt. (Um Missverständnissen vorzubeugen. 😉 )